H-Guitars - Hubertus Kleinbielen - Westwall 8 - 47608 Geldern
Röder “Django” 1976
Wie ich 1976 mit Klaus Röder in Kontakt kam, weiss ich nicht mehr. Irgendwie und
irgenwo habe ich eine seiner Gypsy-Modelle gespielt und kurz danach hat mein Vater
eine davon für mich bestellt. Er, selbst Handwerksmeister , war begeistert von den
fantastischen Holzarbeiten und der Qualität der Instrumente von Klaus Röder.
Also wurde meine erste Gypsy gebaut und sie gehört bis heute noch zu meinen
absoluten Favoriten. Alle Röders haben nichts von Ihrem Charme und Sound
verloren, denn Klaus Röder ist Künstler, Gitarrenbaumeister und Gitarrist in einem.
Und die Summe dieser Fähigkeiten zeichnet ihn als eitwas ganz Besonderes aus.
die Gitarre
Die ersten seiner Gitarren baute Klaus Röder nach dem Prinzip der klassischen Gitarre, nämlich ohne den üblichen Gypsy-Saitenhalter. Die Saiten sind direkt hinter
dem Steg befestigt. Die Zugkraft der Saiten geht also auf die Decke, was eine besondere Beleistung erfordert. Trotzdem passiert es, dass, vor allem bei Stahlsaiten,
die Decke mit den Jahren nachgibt und sich nach oben wölbt. Damit verändert sich die Saitenlage und kann in vielen Fällen nicht mehr optimiert werden.
Ein solches Verhalten haben beide Röder von 1976 und 1978 auch nach 40 Jahren nicht gezeigt. Auch der Hals ist trotz fehlender Biegemöglichkeit über einen
justierbaren Halsstab absolut gerade.
Die erste Röder war sein “einfaches” Modell in rein massiver Bauweise mit Fichtendecke und Ahornkorpus ohne jede künstliche Farbveränderung mittels Holzbeize.
Die Bindings bestehen aus mehrfarbigen Holzspänen, der Hals ist zweiteilig mit hellem Mittelspan und die Kopfplatte ist mit einem sehr schönen Mahagonifurnier
belegt. Der damalige Preis betrug etwa 1.250 DM.
Als Pickup baut und baute Klaus Röder meist Humbucker oder Single-Coils ein, was aufgrund der großen und um 90 Grad gedrehten Dekcenöffnung möglich war. So
bekommen alle Röder einen warmen Sound, der ein wenig in Richtung Archtop geht. Gott sei Dank fehlt ihnen der furchtbar scharfe und durchdringende Klang, der
von vielen aber als der Gypsy-Sound angesehen wird. Schön ist die Gypsy Sound nicht, aber sehr laut, was man ja früher auch brauchte, als es noch keine
vernünftige Tonabnahme gab. Aber in der Technik schreitet die Zeit halt eben fort.
Korpus:
flache Decke und Boden mit venetianischem Cutaway
Decke:
massive Fichtendecke
Zargen:
massiv Ahorn
Boden:
massiv Ahorn
Bracing:
spezielle Bebalkung
Bindings:
7-lagige Holz-Bindings (rot/braun) am Korpus
Hals:
einteiliger massiver Mahagonihals mit offenen Mechaniken
Griffbrett:
Ebenholz
Inlays
Punkte in Pearl
Breite-Hals:
45 mm am Sattel
Frets:
19
Brücke:
Mahagoni
Kopf:
Mahagoni ohne zusätzliche Furniere
Lackierung:
matt gewachst
Pickup:
heute Schaller SH661, auf dem Foto, zunächst wurde jedoch ein von Röder selbst gewickelter Single Coil eingesetzt.
Neupeis:
etwa 1.250 DM
Internetseite:
www.roeder-guitars.de